STÄDTEBAULICHER IDEENWETTBEWERB 2023 – 1. PREIS
Mit der geplanten Maßnahme der Untertunnelung der B 29 ergibt sich für Böbingen an der Rems die einmalige Chance, eine aktive ortsräumliche Reparatur umzusetzen: Die derzeit in „nördlich“ und „südlich der Bundesstraße“ wahrgenommenen Teilbereiche können über ein neu geschaffenes Zentrum wieder geeint werden: „Ein Ort erhält seine Mitte“. Dieser Slogan ist sich seiner zwei Bedeutungen (Erhalten im Sinne ‚von bewahren/aufrechterhalten‘ einerseits, sowie gleichwohl Erhalten als ‚mit etwas bedacht werden, etwas [neues] bekommen‘) durchaus bewusst und beschreibt als planerisch-konzeptionelle Gesamtidee das Schaffen neuer Orte gleichermaßen wie den Erhalt und die Stärkung der existierenden Mitte.
Als städtebauliche und freiraumplanerische Leitidee verfolgt der Entwurf die Schaffung einer neuen Mitte, die landschaftliche Elemente („Landschaftsband/Kulturlandschaft bis in die Mitte“) mit Elementen des gebauten Dorfraums („Innerer Dorfraum“) in zentraler Lage zusammenbringt und einen einzigarten und vielfältig nutzbaren Raum mit hohem Wiedererkennungswert schafft. Der innere Dorfraum meint dabei die baulich spannungsvoll gewachsenen dicht bebauten Bereiche entlang der Hauptstraße. Sie bilden vom Custiner Platz ausgehend in Nord-Süd-Richtung eine lebendige Ader mit Einzelhandel, öffentlichen (Platz-)Räumen und nicht zuletzt die wichtige Verbindung über die Bahnlinie hinweg zur Kirche St. Josef mit ihren umliegenden Sozialeinrichtungen. Dieser Achse wird nun im Zuge der Neuordnung der ehemaligen Bundesstraßenbereiche ein weiterer Baustein hinzugefügt: die neue Mitte samt dem „Haus für Böbingen“, einem Gemeindehaus mit sozialen und (dorf-)gemeinschaftlichen Nutzungen. Der zentrale Platzbereich ist ein Ort hoher Öffentlichkeit. Hier treffen neu geschaffene belebte Erdgeschosszonen (‚Böbinger Boulevard‘) auf die Dorfwiese (‚Böbinger Anger‘) und den gemeinschaftlichen Obstgarten. Diese aneigenbaren Freiräume markieren in Ost-West Richtung den Übergang in die Kulturlandschaft, bzw. führen diese vielmehr bis in Zentrum. Über attraktive Fuß-und Radwegverbindungen wird die Landschaft erlebbar und die effiziente Mobilität mittels Fahrrads auch im ländlichen Raum garantiert und ausgebaut.
Der zentralen Lage gerecht werdend, flankieren weitere bauliche Setzungen die ‚Mitte‘: Sogenannte ‚urbane Vieleskönner‘ beleben den südlich der Dorfwiese gelegenen Boulevard. (siehe auch Abb. Gebäudetypologien) Neben Einzelhandel/Gastronomie und einem Ärzt:innenhaus bildet vor allem das Haus der Generationen in zentraler Lage und unmittelbarer Nähe zu wichtigen Versorgungsstrukturen eine Chance, die innerörtliche Wohnmobilität anzukurbeln und Neuausweisungen am Ortsrand aktiv entgegenzuwirken. (Ältere alleinstehende Menschen ziehen aus ihrem Einfamilienhaus in eine kleine betreubare Wohnung im Ortskern, wodurch das Einfamilienhaus bspw. für einen junge Familie frei wird.)
Für einzelne Entwicklungsfelder sowie Flächen mit Bauerwartung werden unterschiedliche Szenarien entwickelt. Ein Erhalt bestehender Strukturen bleibt immer möglich bleibt und eine bausteinartige, sukzessive Entwicklungsmöglichkeit wird angestrebt.
Veröffentlichungen:
Competitionline
WettbewerbeAktuell
STÄDTEBAULICHER IDEENWETTBEWERB 2023 – 1. PREIS
Mit der geplanten Maßnahme der Untertunnelung der B 29 ergibt sich für Böbingen an der Rems die einmalige Chance, eine aktive ortsräumliche Reparatur umzusetzen: Die derzeit in „nördlich“ und „südlich der Bundesstraße“ wahrgenommenen Teilbereiche können über ein neu geschaffenes Zentrum wieder geeint werden: „Ein Ort erhält seine Mitte“. Dieser Slogan ist sich seiner zwei Bedeutungen (Erhalten im Sinne ‚von bewahren/aufrechterhalten‘ einerseits, sowie gleichwohl Erhalten als ‚mit etwas bedacht werden, etwas [neues] bekommen‘) durchaus bewusst und beschreibt als planerisch-konzeptionelle Gesamtidee das Schaffen neuer Orte gleichermaßen wie den Erhalt und die Stärkung der existierenden Mitte.
Als städtebauliche und freiraumplanerische Leitidee verfolgt der Entwurf die Schaffung einer neuen Mitte, die landschaftliche Elemente („Landschaftsband/Kulturlandschaft bis in die Mitte“) mit Elementen des gebauten Dorfraums („Innerer Dorfraum“) in zentraler Lage zusammenbringt und einen einzigarten und vielfältig nutzbaren Raum mit hohem Wiedererkennungswert schafft. Der innere Dorfraum meint dabei die baulich spannungsvoll gewachsenen dicht bebauten Bereiche entlang der Hauptstraße. Sie bilden vom Custiner Platz ausgehend in Nord-Süd-Richtung eine lebendige Ader mit Einzelhandel, öffentlichen (Platz-)Räumen und nicht zuletzt die wichtige Verbindung über die Bahnlinie hinweg zur Kirche St. Josef mit ihren umliegenden Sozialeinrichtungen. Dieser Achse wird nun im Zuge der Neuordnung der ehemaligen Bundesstraßenbereiche ein weiterer Baustein hinzugefügt: die neue Mitte samt dem „Haus für Böbingen“, einem Gemeindehaus mit sozialen und (dorf-)gemeinschaftlichen Nutzungen. Der zentrale Platzbereich ist ein Ort hoher Öffentlichkeit. Hier treffen neu geschaffene belebte Erdgeschosszonen (‚Böbinger Boulevard‘) auf die Dorfwiese (‚Böbinger Anger‘) und den gemeinschaftlichen Obstgarten. Diese aneigenbaren Freiräume markieren in Ost-West Richtung den Übergang in die Kulturlandschaft, bzw. führen diese vielmehr bis in Zentrum. Über attraktive Fuß-und Radwegverbindungen wird die Landschaft erlebbar und die effiziente Mobilität mittels Fahrrads auch im ländlichen Raum garantiert und ausgebaut.
Der zentralen Lage gerecht werdend, flankieren weitere bauliche Setzungen die ‚Mitte‘: Sogenannte ‚urbane Vieleskönner‘ beleben den südlich der Dorfwiese gelegenen Boulevard. (siehe auch Abb. Gebäudetypologien) Neben Einzelhandel/Gastronomie und einem Ärzt:innenhaus bildet vor allem das Haus der Generationen in zentraler Lage und unmittelbarer Nähe zu wichtigen Versorgungsstrukturen eine Chance, die innerörtliche Wohnmobilität anzukurbeln und Neuausweisungen am Ortsrand aktiv entgegenzuwirken. (Ältere alleinstehende Menschen ziehen aus ihrem Einfamilienhaus in eine kleine betreubare Wohnung im Ortskern, wodurch das Einfamilienhaus bspw. für einen junge Familie frei wird.)
Für einzelne Entwicklungsfelder sowie Flächen mit Bauerwartung werden unterschiedliche Szenarien entwickelt. Ein Erhalt bestehender Strukturen bleibt immer möglich bleibt und eine bausteinartige, sukzessive Entwicklungsmöglichkeit wird angestrebt.
Veröffentlichungen:
Competitionline
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