STÄDTEBAULICHER WETTBEWERB 2022 – 1. PREIS
Die Bestandssituation weist die typischen freiräumlichen Potentiale von Zeilenbausiedlungen der 50er Jahre auf: Eine gute Versorgung an Grünräumen sowie ein gewachsener, raumbildender Baumbestand. Ebenfalls typischerweise bleibt dieser Bestand aktuell weitgehend ungenutzt.
Im Zuge eines klimagerechten Stadtumbaus gilt es, diese Potentiale - bei gleichzeitiger baulicher Nachverdichtung – zu erhalten und nicht zuletzt nutzbar und erlebbar zu machen. Durch die geschickte bauliche Setzung einer kleinteiligen Punktbautypologie im hinteren Gartenbereich kann der Baumbestand weitestgehend erhalten und als stabiles Gerüst einer neuen Nachbarschaft herangezogen werden. Als typologisches Thema verzahnen sich die gestaffelten Gebäude mit den bestehenden und neu zu pflanzenden Bäumen. Bauten wie Bäume formulieren zusammen eine räumliche Gesamtidee. Die Zeilenbauten schirmen das Innenleben der durchgrünten Wohnsiedlung von den Emissionen des Verkehrs ab. Versprünge gliedern die Volumina, während die Sockelzone im Erdgeschoss eine klare straßenräumliche Kante bildet.
Die konsequent eingehaltene Dreigeschossigkeit bietet unter der Voraussetzung der Aufgabenstellung zahlreiche Vorteile, wie die strikte Einhaltung des Paragraphen 34 BauGB, insbesondere in Bezug auf die Wandhöhenentwicklung. Die Brandrettung kann ausschließlich über Steckleitern erfolgen. Durch den einhergehenden Verzicht auf Feuerwehraufstellflächen kann der grüne Freiraum optimal entwickelt werden. Sowohl alle Wohnungen der beiden Straßenhäuser als auch die der Punktbauten im Inneren der Siedlung
sind den Gartenbereichen zugewandt. Im EG werden eingeschossige Nebenanlagen für Fahrräder als adressbildende Vorbauten in die Grundgeometrie integriert. In der zweiten Ebene entnimmt man dem Regelgeschoss subtraktiv die gegenüberliegende Eckwohnung. Diese Selbstverständlichkeit ermöglicht den Bewohner:innen den direkten Zugang auf die Gemeinschaftsterrasse vom Treppenhaus. Zudem ermöglichen die Rücksprünge eine höhere Dichte. Für die dem Ort angemessene niedrige Bebauung entstehen somit spannende Zwischenräume und raumbildende Gärten und Plätze.
Lichte Baumarten wie Zitterpappel und verschiedene Weidengehölze ergänzen den Bestand und stehen auf einem blumenreichen, kiesigen Rasen. Dieser eignet sich gut für direkte Aneignung durch die Bewohner:innen, da er robust und reichhaltig ist. Der um die Gebäude ziehende Hochstaudensaum schützt die Erdgeschoßlagen vor äußeren Einwirkungen, ermöglicht aber trotzdem Beziehungen von Innen und Außen. Ganz gezielt können so Abstände zu Wohnräumen und Außensitzplätzen gewährleistet und Wegebeziehungen auf dem Gelände gesteuert werden. Spielerisch eingeschrieben erschließt das Wegesystem aus grobkörnigem Drain Asphalt die Adressen in zweiter Reihe und formuliert Treffpunkte wie Spielmöglichkeiten. Die beiden Häuser an der Gabelsbergerstraße bilden, der Situation entsprechend, eine angemessene bauliche Kante entlang des Verkehrsraums und laden gleichzeitig durch den leichten Versatz wie die mittige Zäsur zum Erkunden der rückwärtigen Lagen ein.
Mit zwei differenzierten Grundtypen bei 113 Wohneinheiten wird das geforderte Wohnungsgemenge erfüllt. Die Gartenhäuser beinhalten Wohnungstypen mit einer Größe von 2-Zimmern, 3-Zimmern und 4-Zimmern und sind somit grundsätzlich sehr stark diversifiziert. Lagetypisch beherbergen die zeilenartigen Bauten an der Straße vermehrt kleinere Wohnung, aber auch sehr große 5-Zimmer Wohnungen, die von der durchgesteckten Situation profitieren.
In Zusammenarbeit mit:
FAM Architekten
STÄDTEBAULICHER WETTBEWERB 2022 – 1. PREIS
Die Bestandssituation weist die typischen freiräumlichen Potentiale von Zeilenbausiedlungen der 50er Jahre auf: Eine gute Versorgung an Grünräumen sowie ein gewachsener, raumbildender Baumbestand. Ebenfalls typischerweise bleibt dieser Bestand aktuell weitgehend ungenutzt.
Im Zuge eines klimagerechten Stadtumbaus gilt es, diese Potentiale - bei gleichzeitiger baulicher Nachverdichtung – zu erhalten und nicht zuletzt nutzbar und erlebbar zu machen. Durch die geschickte bauliche Setzung einer kleinteiligen Punktbautypologie im hinteren Gartenbereich kann der Baumbestand weitestgehend erhalten und als stabiles Gerüst einer neuen Nachbarschaft herangezogen werden. Als typologisches Thema verzahnen sich die gestaffelten Gebäude mit den bestehenden und neu zu pflanzenden Bäumen. Bauten wie Bäume formulieren zusammen eine räumliche Gesamtidee. Die Zeilenbauten schirmen das Innenleben der durchgrünten Wohnsiedlung von den Emissionen des Verkehrs ab. Versprünge gliedern die Volumina, während die Sockelzone im Erdgeschoss eine klare straßenräumliche Kante bildet.
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FAM Architekten